Qigong (chin. Qi – Lebensenergie, Gong – Übung, Fähigkeit, zusammen also: Übung mit der Lebensenergie) ist ein komplexes System von Übungen, die der Kontrolle des Qi dienen und dazu beitragen, die Lebenskraft zu stärken.
Qigong wird in China als Sammelbegriff für verschiedene Übungen benutzt, die alle dieses Ziel verfolgen. Es wird unterschieden in stilles Qigong (Nei Gong) und Qigong in Bewegung, das wiederum in hartes (meist von Übenden der Kampfkünste praktiziertes) und weiches Qigong unterteilt wird.
Basis aller Qigong-Übungen ist eine Kombination von Atem- und Körperübungen und Meditation. Medizinisches Qigong ist wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Erste historische Belege für Qigong finden sich schon in Ausgrabungsfunden, die mehr als zweitausend Jahre alt sind.
Vereinfacht dargestellt, können beim Qigong folgende Richtungen unterschieden werden:
1. nach äußerlichen Erscheinungsbildern:
liegende Übungen, sitzende Übungen, stehende Übungen mit / ohne Bewegungen, Geh-Übungen
2. nach den angewandten Methoden:
Entspannungsübungen, Meditationen mit unterschiedlichen Techniken, Atemübungen, konzentrative Übungen, Imaginationen, kraftbetonte Übungen, z.B. zur Stärkung der Muskeln
Trotz der Vielfalt der unterschiedlichen Arten und Methoden des Qigong gibt es zahlreiche gemeinsame Merkmale:
Taijiquan (chin. Tai Ji – Höchstes, Letztes, Quan – Faust) ist eine alte chinesische Kampfkunst. Entstanden aus den Selbstverteidigungsformen der „Nei jia“ (Innere Schule) wurde das Taijiquan von jeher auch wegen seiner günstigen gesundheitlichen Wirkung ausgeübt.
Der Begriff „Tai Ji“ entstammt der daoistischen Philosophie und wird meist mit „das höchste Letzte“ übersetzt. Dies bezeichnet das oberste Prinzip, die undifferenzierte Einheit vor der Entstehung der durch Yin und Yang symbolisierten Zweiheit.
Andere Schreibweisen für Taijiquan, die jedoch das gleiche (nämlich die Kampfkunst) bezeichnen sollen, sind Tai Chi Chuan oder verkürzt Taiji bzw. Tai Chi. Wobei, wie wir nun wissen, diese im allgemeinen Sprachgebrauch verwendeten Verkürzungen begrifflich eigentlich falsch sind. Sei’s drum, die Daoisten werden uns diese leider längst etablierte linguistische Fehlleistung sicherlich verzeihen.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich unterschiedliche Taiji-Stile entwickelt. Diese waren zunächst reine Familienstile und wurden erst innerhalb der letzten hundert Jahre öffentlich bekannt.
Nach dem Taijiquan der Drachentorschule gilt der Chen-Stil als das älteste der überlieferten Taijiquan Systeme. Darüber hinaus gibt es (der langen Geschichte und Größe Chinas wegen) den Yang-, Sun- und Wu-Stil und weitere, weniger bekannte Familienstile. In den fünfziger Jahren wurde als Ableitung aus dem Yang-Stil die „Peking-Form“ entwickelt, die weniger kompliziert und daher leichter zu erlernen ist. Mit dieser Form konnte sich das Taijiquan rasch auf der ganzen Welt verbreiten.
Innerhalb des Taijiquan werden Bewegungen in einer festgelegten Abfolge, der sogenannten „Form“, fließend ausgeführt. Zusätzlich zu den Handformen gibt es in jedem Stil zahlreiche Waffenformen (z.B. Schwert, Säbel, Hellebarde, Stock, Fächer). Die Bewegungen sind stets weich, rund, spiralförmig und spiegeln eine innere Ruhe und Gelassenheit wider. Keine Bewegung wird isoliert ausgeführt, vielmehr soll die Bewegung den ganzen Körper erfassen und vom Körpermittelpunkt, dem Unterbauch, gesteuert werden.
Die wesentlichen Elemente der traditionellen Taijiquan Übungspraxis waren das erlernen und vertiefen von Formen, Partner- und Sensibilisierungsübungen wie z.B. TuiShou und die praktische Anwendungen der erlernten Techniken.
Die TCM selbst ist in einem komplexen philosophischen System verwurzelt, und ihr Erklärungsmodell von Ursache und Entstehung einer Erkrankung steht in einem oft gänzlich anderen Zusammenhang als in der westlichen Medizin. Am Beginn der Auseinandersetzung mit TCM muß also stehen, diese Zusammenhänge zu erfassen.
Kennzeichnend für die Traditionelle Chinesische Medizin ist ihre ganzheitliche und auf den einzelnen Menschen gerichtete Sichtweise. Kein Organ oder Körperteil steht für sich allein und kann folglich auch nicht isoliert behandelt werden.
Krankheit wird verstanden als ein „Disharmoniemuster“, in das nicht nur die jeweiligen Krankheitssymptome, sondern alle physiologischen und psychologischen Merkmale des Individuums einfließen. So erkrankt ein Mensch nicht allein dadurch, daß der Körper z. B. von einem Virus befallen wurde, sondern durch das Vorhandensein einer bestimmten Disposition in seinem Organismus, die die Entstehung und die Weiterentwicklung einer Krankheit begünstigt. In der TCM spricht man von einer Störung des energetischen bzw. Yin-Yang-Gleichgewichts. Ziel der Behandlung ist es daher, dieses Fließ-Gleichgewicht im Sinne einer ganzheitlichen Harmonie wiederherzustellen.
Die fünf wesentlichsten Therapieformen der TCM sind:
„Tuina“ (von Chinesisch: Tui = schieben und Na = greifen) oder „Anmo“ (An = drücken und Mo = reiben) ist die traditionelle chinesische Massage.
Im Westen wurde diese Therapieform zunächst unter der Bezeichnung „Akupressur“ bekannt, wobei letztere allerdings nur einen Teil der in der Tuina enthaltenen Massagetechniken nutzt. Während die Akupressur in Anlehnung an die Akupunktur mit kleinflächigem Fingerdruck arbeitet, ist das Behandlungsspektrum der Tuina-Massage sehr viel breiter gefächert: Gewebe und Organe werden sowohl lokal (Punktmassage) als auch über die entsprechenden Meridiane (Leitbahnen) behandelt (Meridianmassage).
Neben Techniken, bei denen punktuell starker Druck ausgeübt wird, kommen auch knetende, greifende, streichende und klopfende Verfahren zur Anwendung sowie großflächige Behandlungen verschiedener Körperregionen. Darüber hinaus werden auch einfache chiropraktische Griffe zur Mobilisierung der Gelenke angewendet. Generell unterscheidet man zwischen aufbauenden Techniken (Tonisierung) und ausleitenden, verteilenden Behandlungen (Sedierung).
Die Tuina-Massage ist eine der ältesten Therapieformen der chinesischen Medizin, älter noch als die Akupunktur. Sie wurde bereits im Klassiker der inneren Medizin, dem „Huang Di Nei Jing“ („Innere Heilkunde des Gelben Kaisers“, ca. 230 v. Chr.) beschrieben und ist auch heute noch grundlegender Bestandteil der ärztlichen Ausbildung in China.
Jede Beschäftigung mit der Tuina-Massage setzt ein Verständnis der Grundsätze der Traditionellen Chinesischen Medizin voraus.
eins | yi |
zwei | er |
drei | san |
vier | si |
fünf | wu |
sechs | liu |
sieben | qi |
acht | ba |
neun | jiu |
zehn | shi |
Hier finden Sie ein vergnüglich gestaltetes Video über die Stolpersteine der chinesischen Zahlenwelt. Für China Reisende durchaus beachtenswert: 😉
an | stoßen / schieben |
ba | acht |
ba gua zhang | “Acht Trigramme Hand”, eine innere Kampfkunst, in der die acht Trigramme des Yijing durch Bewegungen symbolisiert werden |
ban ma bu / xiao ma bu | halbe Reiterstellung (mit höherem Stand) |
bei / bei bu | Rücken |
bi zi | Nase |
bu fa | Stände / Schritt |
cai | entwurzeln |
ci | (gerade) stechen |
da lü | “Das große Ziehen”, Taijiquan-Partnerübung / eine Sonderform von Tuishou |
dan jian | (einfaches) Schwert |
dao | Säbel |
dian | antippendes stechen |
ding | zentriertes Gleichgewicht |
du li bu | Stand auf einem Bein |
er | zwei |
fang song | locker, entspannt |
fang xiang | Richtung |
fu / fu bu / du zi | Bauch |
gan | Langstock |
gong fu | Fähigkeit, Können, wird oft als Oberbegriff für Kampfkunst gebraucht |
gong jian bu / gong bu | Schütze-Stellung (wie Ausfallschritt, mehr Gewicht vorne) |
gou shou | Hakenhand |
gua | aufhängen |
he jiao | geschlossene Füße |
hou / hou mian | hinten |
hua | länglich schneiden/ritzen |
ji | drücken |
jian | Schwert |
jian / jian bang | Schulter |
jiao | Fuß |
jiao gen | Ferse |
jiao jian | Fußspitze |
jie | durchschneiden / teilen |
jin | nach vorne gehen |
jing xiang | Nacken |
jiu | neun |
ji zhui | Wirbelsäule |
kai shi | anfangen |
kao | Schulterstoß |
kuan / kuan guan jie | Hüfte |
kuai | schnell |
la | ziehen |
lan | gegenhalten |
lian | Gesicht |
liao | heben |
lie | spalten |
liu | sechs |
lü | ziehen |
ma | wegwischen |
ma bu | Reiterstellung (Gewichtsverteilung auf beiden Beinen gleich) |
man / man man lai | langsam / sachte |
ming tian jian | Bis Morgen |
mu zhi | Daumen |
ni hao | Guten Tag |
peng | abwehren |
pi | herunter schlagen / schneiden |
pu tui bu / pu bu | Tiefe Stellung (ein Bein gehockt, das andere zur Seite gestreckt) / Hock-Stellung |
qi | sieben |
qian / qian mian | vorne |
qi gong | Arbeit mit dem Qi |
qing wen | Ich habe eine Frage |
quan | Faust |
san | drei |
san da/san shou | “sich lösende Hände”, Freikampf |
san qi bu | Drei-sieben-Stellung |
sao | fegen, horizontal schneiden |
shan | Fächer |
shi | zehn |
shi san shi | dreizehn Grundtechniken |
shou | Hand |
shou pi | Arm |
shou zhi | Finger |
shuang dao | Doppelsäbel |
shuang jian | Doppelschwert |
shuang shan | Doppelfächer |
si | vier |
tai ji dao | Säbelform der Taiji-Schule |
tai ji jian | Schwertform der Taiji-Schule |
tai ji quan | Faustform der Taiji-Schule |
tiao | hochschnellen |
ti zhong | Gewicht |
tou | Kopf |
tui | Bein |
tui / tui bu | nach hinten gehen |
tui shou | “schiebende Hände”, Pushhands, Partnerform |
wan / shou wan | Handgelenk |
wu | fünf |
wushu | Kampfkunst |
xi/xi guan jie | Knie |
xia ba | Kinn |
xia ge dong zuo | letzte Bewegung |
xiang | … In welche Richtung zeigt…? |
xie | schräg / diagonal |
xie xie | Danke |
xing yi quan | innere Kampfkunst |
xiong/xiong bu/xiong tang | Brust |
xu bu | leerer Stand (vorderes Bein unbelastet) |
yan/yan jing | Auge |
yao/yao bu | Kreuz |
yao qiu | verlagern |
yi | eins |
yi dian dian | ein bißchen |
you | rechts |
you pan | nach rechts schauen |
zai jian | Auf Wiedersehen |
zhang | offene Hand |
zhi li / li zheng | aufrechter, natürlicher Stand |
zhong / zhong jian | Mitte |
zhong xin | Gewicht |
zhou / zhou guan jie | Ellenbogen |
zhou | Ellenbogenstoß |
zui hou de dong zuo | letzte Bewegung |
zuo | links |
zuo bu | Sitzstellung |
zuo gu | nach links schauen |
acht | ba |
“Acht Trigramme Hand”, eine innere Kampfkunst, in der die acht Trigramme des Yijing durch Bewegungen symbolisiert werden | ba gua zhang |
anfangen | kai shi |
antippendes stechen | dian |
Arm | shou pi |
Auf Wiedersehen | zai jian |
aufhängen | gua |
aufrechter, natürlicher Stand | zhi li/li zheng |
Auge | yan/yan jing |
Bauch | fu / fu bu / du zi |
Bein | tui |
Bis Morgen | ming tian jian |
Brust | xiong / xiong bu / xiong tang |
“Das große Ziehen”, Taijiquan-Partnerübung / eine Sonderform von Tuishou | da lü |
Daumen | mu zhi |
Doppelfächer | shuang shan |
Doppelsäbel | shuang dao |
fegen / horizontal schneiden | sao |
drei | san |
Drei-sieben-Stellung | san qi bu |
dreizehn Grundtechniken | shi san shi |
drücken / schubsen | ji |
durchschneiden / teilen | jie |
ein bißchen | yi dian dian |
eins | yi |
Ellenbogen | zhou / zhou guan jie |
Ellenbogenstoß | zhou |
entspannt, locker | fang song |
entwurzeln | cai |
Fächer | shan |
Faust | quan |
Faustform der inneren Kampfkunst | tai ji quan |
Ferse | jiao gen |
Finger | shou zhi |
freier Kampf, “sich lösende Hände” | san da / san shou |
fünf | wu |
Fuß | jiao |
Fußspitze | jiao jian |
gegenhalten | lan |
gerade stechen | ci |
geschlossene Füße | he jiao |
Gesicht | lian |
Gewicht | ti zhong / zhong xin |
Guten Tag | ni hao |
Hakenhand | gou shou |
Hand | shou |
Handgelenk | wan / shou wan |
heben | liao |
herunter schlagen / schneiden | pi |
hinten | hou / hou mian |
hochschnellen | tiao |
Hüfte | kuan / kuan guan jie |
Ich habe eine Frage | qing wen |
in welche Richtung zeigt …? | xiang … |
Kampfkunst | wu shu |
Kinn | xia ba |
Knie | xi / xi guan jie |
Kopf | tou |
länglich schneiden / ritzen | hua |
langsam / sachte | man / man man lai |
Langstock | gan |
Langstockform der Taiji-Schule | tai ji gan |
Leerer Stand (vorderes Bein unbelastet) | xu bu |
Lenden-Kreuz | yao / yao bu |
letzte Bewegung | zui hou de dong zuo |
links | zuo |
locker, entspannt | fang song |
Mitte | zhong / zhong jian |
nach hinten gehen | tui |
nach links schauen | zuo gu |
nach rechts schauen | you pan |
nach vorne gehen | jin |
Nacken | jing xiang |
Nase | bi zi |
neun | jiu |
offene Hand | zhang |
pushhands | tuishou |
“Arbeit mit der Lebensenergie” / konzentrative Körperübungen Qi = Energie, Dunst, Gong = Arbeit | qigong |
rechts | you |
Reiterstellung (Gewichtsverteilung auf beiden Beinen gleich) | ma bu |
Richtung | fang xiang |
Rücken | bei / bei bu |
Säbel | dao |
Säbelform der Taiji-Schule | tai ji dao |
“schiebende Hände”, Pushhands, Partnerübung des Taijiquan | tui shou |
schnell | kuai |
schräg / diagonal | xie |
Schulter | jian / jian bang |
Schulterstoß | kao |
Schütze-Stellung (wie Ausfallschritt, mehr Gewicht vorne) | gong jian bu / gong bu |
Schwert (einfaches) | dan jian |
Schwert | jian |
Schwertform der inneren Kampfkunst | tai ji jian |
sechs | liu |
“sich lösende Hände”, freier Kampf | san da / san shou |
sieben | qi |
Sitzstellung | zuo bu |
spalten | lie |
Stand / Schritt | bu fa |
Stand auf einem Bein | du li bu |
stechen (gerade) | ci |
Stock | gun |
stoßen / schieben | an |
Tiefe Stellung (ein Bein gehockt, das andere zur Seite gestreckt) / Hocker-Stellung | pu tui bu / pu bu |
verlagern | yao qiu |
vier | si |
vorne | qian / qian mian |
wegwischen | ma |
Wirbelsäule | ji zhui |
zehn | shi |
zentriertes Gleichgewicht | ding |
ziehen | lü |
ziehen | la |
zwei | er |
peng | abwehren (mit hebender Kraft) |
lü | ziehen |
ji | drücken / schubsen |
an | stoßen / schieben |
cai | entwurzeln |
lie | spalten |
zhou | Ellenbogenstoß |
kao | Schulterstoß |
jin | nach vorne gehen |
tui | nach hinten gehen |
zuo gu | nach links schauen |
you pan | nach rechts schauen |
ding | zentriertes Gleichgewicht |
November
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Dezember
Januar
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